100 x Webmontag Frankfurt

Am 9.9.2019 haben wir mit Euch den 100. Webmontag Frankfurt gefeiert und dabei 10 Vortragende auf der Bühne gehabt, die uns in kurzweiligen 5-Minuten Vorträgen in leidenschaftlicher Art und Weise von ihren Projekten erzählt haben.

Im Jahr 2005 wurde hierzulande der Begriff Web 2.0 populär, der quasi ein Vorläufer von Social Media war und eine neue Webkultur etablieren sollte: Nicht nur Webseiten passiv lesen, sondern direkt kommentieren und so mit den Autoren interagieren, ihnen direkte Rückmeldungen geben und das Web so mit Leben füllen. Mitmachen und teilen, sharing is caring, teile was Dir lieb und wichtig ist, unser Motto und nach all den Jahren auch immer noch der Anreiz für eine Veranstaltung wie den Webmontag.

Die Brotfabrik in Frankfurt

Beim ersten Webmontag Frankfurt in 2006 war es ein Treffen von Webworkern, die von Harald Scherbach vom Kulturprojekt 21 e.V. den Veranstaltungsraum in der Brotfabrik angeboten bekamen. Dank dieser Zusammenarbeit mit der Brotfabrik war es überhaupt möglich, dass der Webmontag all die Jahre stattfinden konnte. Gute Räume sind rar und teuer in Frankfurt, gerade bei kostenlosen Veranstaltungen wie unserem Webmontag ist es eigentlich eher eine utopische Vorstellung, so eine gute Bühne zur Verfügung gestellt zu bekommen. Dieser Umstand dient zugleich auch als Anreiz, jedes Mal ein sinnvolles und unterhaltsames Programm zusammen zu stellen, denn gerade in einer Stadt wie Frankfurt ist dies alles keine Selbstverständlichkeit. Ohne die Brotfabrik gäbe es keinen Webmontag Frankfurt, und wir sind der Brotfabrik sehr dankbar dafür!

Harald Scherbach
Harald Scherbach beim 100. Webmontag Frankfurt

It’s cheap, it works, it wins.

Bereits kurz nach seiner Gründung etablierte sich ein Team von Aktiven, die den Webmontag Frankfurt organisierten. Anfangs gab es ein Wiki, in das die Interessenten ihre Talks und Themen selber eintragen konnten. Dieses wurde aber spätestens in 2012 durch verschiedene Projektmanagementtools ersetzt. Mittlerweile sind wir ein Team von ein paar Aktiven, die alle mehr oder weniger regelmäßig eine Aufgabe bei den Veranstaltungen übernehmen. Für die Planung verwenden wir ein gemeinsames Dokument online, in das wir alles eintragen. It’s simple, it works, it wins. Für die nötige Agilität aka Dinge-auf-Zuruf machen verwenden wir Slack und am Ende steht dann immer wieder ein neues Programm, mit neuen Sprechern und oftmals neuen BesucherInnen. Das ist alles schon sehr einzigartig, weil wir es alle nur ehrenamtlich machen und Zeit und Geld investieren, damit Menschen auf der Bühne stehen können.

Willkommenskultur

Erinnert Ihr Euch noch an die langweiligen Powerpoint-Präsentationen von Bill Gates als Chef von Microsoft? Später dann hat er mit seiner Frau eine eigene Stiftung gegründet und sitzt jetzt auf Veranstaltungen, bei denen er glücklich und strahlend davon erzählt, wie seine Stiftung Malaria bekämpft oder für saubere Toiletten sorgt. Diese Leidenschaft ist es, die wir am liebsten bei unseren Sprechern sehen. Natürlich müsst ihr dafür keine Malaria bekämpfen oder jahrelange Präsentationstrainings absolviert haben. Auch sind wir keine Pitch-Veranstaltung, bei der die besten Beiträge einen Preis gewinnen sollen. Nein, beim Webmontag sind alle willkommen und es soll eine Veranstaltung für jung und alt sein, bei der unsere SprecherInnen leidenschaftlich von ihren Projekten, Ideen, Treffen oder einfach nur guten Ideen berichten. Kein Konkurrenzkampf um maximale Aufmerksamkeit und das richtige Wording, sondern ein offenes Miteinander, bei dem wir uns gegenseitig bereichern und mit diesem „ja, war gut“-Gefühl nach Hause gehen sollen. Wenn wir das erreicht haben, war der Abend für uns gut. Leider schaffen wir das auch nicht immer, aber wenn Euch etwas auffällt, was ihr gerne besser lösen würdet, freuen wir uns immer über hilfreiche Kritik und natürlich auch über helfende Hände, die gute Ideen auch in die Realität umsetzen können.

Nav Qirti mit seinem englischsprachigen Vortrag beim 100. Webmontag Frankfurt

Danksagung, oder das „We” in Webmontag

Der oben verlinkte Tweet unserer hessischen Digitalministerin hat uns sehr erfreut, zeigt er doch, dass der Webmontag als Veranstaltungsformat anerkannt wird. Natürlich besteht und bestand der Webmontag nicht nur aus den verlinkten Aktiven, sondern aus einer ganzen Reihe von Menschen, die in den letzten 12 Jahren ihre Zeit in den Webmontag investiert haben und ohne die das alles nicht möglich gewesen wäre.

Danken möchte ich daher an dieser Stelle auch: dem derzeit aktiven Team, Darren Cooper, Colin Seebach, Tim Bonnemann, Thorsten Biedenkapp, Ali Pasha Foroughi, Alexander Schnapper, Jens Dworzak, Astrid Schüler, Renate Welkenbach, Birgit Osterholt, Clemens Riemenschneider, Karsten Sauer, Jan Eggers, Benjamin Reitzammer, Heiko Reitzammer, Christian Bäuerlin, Tine Nowak, Katja Kupka,  Sven Michels, Nico Kirch, Jenny Krutzinna, Łukasz K., Bardo Nelgen, Patrick Lenz, Melanie Langer, Jochen Bachmann, Tom Noeding, Dirk Toetz, Andreas Kiebs, Florian Schrodt, Fabian Dittrich, Markus Schaarschmidt, Niclas Bocionek, Christian Zengel, Mario Hachemer, Thilo Specht, Tina Rüffer, Dominik Sommer und eine Reihe weiterer Personen, deren Mitarbeit sehr geschätzt wurde, die aber in den 12 Jahren leider nicht dokumentiert wurde. Unser schönes Logo wurde seinerzeit übrigens von Mareike Böhmer entworfen. Einen Gruß auch an den Webmontag Gießen und den Webmontag Darmstadt, mit denen wir immer gerne zusammenarbeiten und unsere Termine abstimmen. Euch allen herzlichen Dank, dass Ihr beim Webmontag Frankfurt mitgeholfen habt!

Wir sind viele. Wir sind das „We“ in Webmontag, wie Ali Pasha mir heute schrieb. Wir alle sind der Webmontag, nicht einzelne Personen. Es funktioniert alles nur und hat nur dann einen Sinn, wenn möglichst viele Leute offen und interessiert mitmachen.

Ich möchte mich daher auch bei unserem Publikum bedanken, das uns in all den Jahren immer rege besucht hat. Das ist an einem Montagabend auch keine Selbstverständlichkeit, gerade da wir keine Schnittchenveranstaltung sind und die Klimaanlage aufgrund der Lärmbelastung nur in der Pause aktiviert wird.

100 Webmontage in Frankfurt wären ohne Sponsoren auch nicht möglich gewesen. In den letzten 2 Jahren war das vor allem die Firma Check24, die hier in Frankfurt bei so einigen Veranstaltungen aktiv dabei ist und auf diesem Wege gute Leute anwirbt. Bedanken möchten wir uns auch bei unseren ehemaligen Sponsoren DE-CIX, dmr solutions, HAYS, arago, flinc, fintechgroup, bluebee, StreamServices, Etecture, Nokia, O’Reilly, D&B Interactive, spieletipps, eeesy.de/sysops.de und IT Frankfurt.

Kathrin Klaas „ Ich habe Hämmer geworfen oder how to be anders in der Polizei.”

Veranstaltungsformat

100x Webmontag Frankfurt, davon 99 Veranstaltungen in der Brotfabrik. Zur Nr. 82 waren wir mit einem Themenabend „Silver Surfer” im Cronstetten-Haus am Frankfurter Westhafen zu Gast. So ein Webmontag außerhalb des üblichen Veranstaltungsortes ist auch mal interessant und ich kann mir gut vorstellen, dass wir als zu gründender Verein unser Veranstaltungsformat auch wieder mal außerhalb anbieten werden.

Dann die ständige Frage, die wir uns im Team stellen: Machen wir einen Abend im „Classic“-Format mit bunt gemischten Vorträgen, oder sammeln wir Vorträge zu einem Themenbereich und gestalten dann einen Themenabend? Jedes Format hat seine Vor- und Nachteile. Macht man es alles richtig? Haben wir alles bedacht und richtig eingeplant? Fragen über Fragen, die jede Veranstaltung keineswegs zum Selbstläufer machen, auch wenn die vielen Veranstaltungen mittlerweile eine gewisse Routine ermöglichen. Ich selber kümmere mich übrigens lieber um die Orga im Hintergrund und stehe am Veranstaltungsabend vorne am Eingang und verteile Namensschilder. So weiß ich wer vorbeikommt und kann die Moderation denjenigen überlassen, die das besser können.  Auf den Namensschildern steht Euer Vorname, weil uns der Rest nicht so wichtig ist und ihr so besser miteinander ins Gespräch kommt. Auch faszinierend: Beim 100. Wmfra hatten wir zwei Vorträge, die in Ermangelung deutscher Sprachkenntnisse auf Englisch vorgetragen wurden. In einer Stadt wie Frankfurt ist dieser multikulturelle Wechsel zwischen den Sprachen mittlerweile eine ganz wunderbare Selbstverständlichkeit, die vor einigen Jahren noch deutlich anders war. Wobei wir fairerweise erwähnen müssen, dass wir auch schon mal Vorträge auf Mannemerisch im Programm hatten und diese eher exotisch wirkten.

tl;dr

100x Webmontag Frankfurt, gute Talks, gude Leude, 1 herzliches Miteinander und immerzu der Versuch, „die Community“ im Rhein-Main-Gebiet unter dem Hashtag #rheinmainrocks zu bündeln. Auf die nächsten 100 Veranstaltungen!

Die Fotos des Abends wurden von Paul Dylla und André Borges gemacht. Das volle Album findet ihr in voller Auflösung bei Flickr oder in der Vorschau hier:

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